Offener Newsletter – August

Da ich gerade Schwierigkeiten mit meinem Newsletter-Programm habe und die mühevoll gestalteten Briefe oft nicht ankommen, habe ich mich entschieden diesen Monat einen offenen Newsletter zu schreiben.

Never stop exploring 

Diesen Slogan leihe ich mir kurz aus, um auch auf dem Papier dafür zu werben. Denn ohne allzu pathetisch klingen zu wollen, ist in den letzten Monaten bei mir persönlich gestalterisch doch einiges passiert. 
Ich habe das Gefühl eine ganz neue Welt liegt da vor mir, ein riesiger Erfahrungsraum, der sich durch seine vielzähligen Möglichkeiten noch immer weiter ausdehnt. Und das hat verschiedene Gründe. 

 

Weniger ist mehr

Seit ich mich damit beschäftige Kunst zu machen und andere Menschen dabei begleite, hat sich bei mir der innere Auftrag entwickelt, zu beweisen, dass Kunst weder einschüchternd noch belanglos sein muss. In meinen Workshops möchte ich daher eine größtmögliche Wertschätzung und Aufmerksamkeit vermitteln; dem eigenen Tun gegenüber und auch dem, was sich ein- und wieder ausdrückt. 

Und eben weil ich an diesen starken Selbstbezug glaube, selbst wenn es nur eine schnell gezogene Linie ist, bin ich großer Fan von Reduktion im Bild und Material. Denn dann ist Platz für diese intensive Erfahrung und wir können endliche unsere Sinne sortieren.

Es ist ein bisschen so wie in eine frische Feige zu beißen und nachzuspüren. Purer Geschmack, ohne ablenkende andere Zutaten aus einem komplizierten Gericht.

 

Mehr ist mehr

Doch seit dem Frühjahr diesen Jahres bin ich zunehmend in den Genuss davon gekommen, wie sich unterschiedliche Zutaten ergänzen anstatt abzulenken oder sogar etwas neues Eigenes hervorbringen können. Wie es also ist eine saftige Feigenpizza zu essen; der herbe Käse verstärkt die Süße der Feige. 
Damit meine ich, dass es mich unglaublich inspiriert hat mit verschiedenen Materialien und Bildelementen zu experimentieren. Seit Jahren habe ich mal wieder gegenständlich (vor allem Hühner) gezeichnet und ganz Mixed-Media-like Aquarellfarbe, Buntstifte und Ölkreiden in meinem Skizzenbuch übereinander geschichtet. 

Ich habe diesen freien Prozess so sehr genossen, dass ich es manchmal nach der Arbeit nicht abwarten konnte wieder an meinem Schreibtisch zu sitzen und weiter zu forschen. Und das hatte ich wirklich schon lange nicht mehr.

Ich habe überlegt, wie es dazu kam, wieder an diese Spielfreude anknüpfen zu können. Dabei ist mir aufgefallen, dass ich seit dem Skizzenbuch-Kurs, den ich dieses Jahr angeboten hatte selbst viel regelmäßiger gezeichnet und Bildthemen intensiver bearbeitet habe. Und das Skizzenbuch hat den Zutaten-Effekt bestärkt. Bildelemente und Materialien konnten mit einander in Verbindung gehen und Neues hervorbringen. Super anregend!

Falls du auch Lust darauf hast ein Skizzenbuch zu beginnen (oder in deinem regelmäßig weiter zu arbeiten), kannst du gerne in der nächsten Zeichenkurs-Runde dabei sein. Die wird im November starten. Weitere Infos folgen bald.

Wenn du mit mir und anderen gemeinsam unter freiem Himmel mit Materialien und Formen experimentieren willst, dann komm zum "Formspiel"-Workshop im Körnerpark! Und wenn du noch einmal die Magie der Reduktion spüren möchtest, dann sei beim Online-Workshop "Gefühlte Formen" dabei.

WORKSHOPS IM SEPTEMBER

Ästhetische Anregung

Never stop enjoying

Ein Fachbuch aus meiner Studienzeit, das mich nachhaltig beeinflusst hat und das ich liebevoll eine Weile 'Die Bibel' genannt habe, ist "Die Psychologie der Nachhaltigkeit" von Marcel Hunecke. Hunecke beschreibt darin, wie sich psychische Ressourcen auf das subjektive Wohlbefinden und damit auf nachhaltige Lebensstile auswirken können.

Eine dieser Ressourcen ist die Genussfähigkeit. Ich finde, diese spielt auch im künstlerischen Erleben eine große Rolle. Daher möchte ich einen kleinen Auszug mit dir teilen:

"Die wichtigste psychologische Intervention zur Förderung des körperlichen Wohlbefindens besteht in der Sensibilierung für positive Sinnesreize. Häufig werden die Genussquellen von Sinnesreizen im Alltag nicht angemessen wahrgenommen. Diese positiven Sinnesreize (wieder) zu entdecken und im Sinne des Auskostens den entsprechenden Raum einzuräumen ist der Königsweg zum körperlich-sinnlichen Genuss."

Das klingt doch nach einem guten Auftrag für den Rest des Sommers. Genieß die Sinneseindrücke, die du da draußen und auf deinem Schreibtisch erlebst.

Damit melde ich mich ab in eine zwei-wöchige Urlaubspause

Ich freue mich auf dich im September!
Genießende Grüße,
Svenja

Da uns dieser August beinahe frühzeitig in Herbstgefühle geschickt hat, bekam ich Sehnsucht nach gemütlichen Gitarrensounds. Hier gibt es daher eine heitere Indie-Playlist, die zu Teilen von einem Roadtrip vor ein paar Jahren stammt. Songrecycling quasi. 

Ich habe ein neues Skizzenbuch angefangen, in dem ich mir erlaube einfach nur mit Materialien und Farben zu spielen. Es darf keine Kopf- oder Konzeptarbeit rein. Das funktioniert erstaunlich gut und kann ich somit absolut weiter empfehlen.