Zeichenmeditation
“Es gibt eigentlich kein ‘außen’ mehr.
Es gibt nur mehr ‘innerhalb’ und ‘Verbundenheit’.”
Malte Spohr
Material Weicher Bunt- oder Bleistift, Papier A5 Querformat Zeit 20 Minuten
Der Künstler Malte Spohr hat für sich die Möglichkeiten der parallel gezogenen Linien entdeckt. Von oben nach unten zieht er horizontale Linien, die er an manchen Stellen unterbricht. So entstehen Leerräume, Schwünge und Rhythmen.*
Vorgehensweise
Sorge für einen ungestörten Zeichenort und nimm dir ca. 20 Minuten Zeit. Lege das Papier oder dein Skizzenbuch im Querformat vor dich hin. Ziehe, links oben beginnend, eine horizontale Linie bis zum rechten Blattrand.
Versuche beim Zeichnen einen Zustand zwischen größtmöglicher Aufmerksamkeit bei gleichzeitiger Gelassenheit zu erreichen
Erlaube dir an manchen Stellen dem Impuls nachzugehen, die Linie kurzzeitig “abreißen” zu lassen.
Anstatt diese Lücken zu kontrollieren, variiere mit dem Druck aus deinem Handgelenk, sodass die Linienführung tatsächlich aus deiner Hand kommt und nicht aus deinem Kopf.
Arbeite dich so Linie für Linie auf dem Papier nach unten. Achte dabei auf deine Atmung. Wenn wir sehr fokussiert sind, atmen wir meistens zu flach.
Lass in kleinen Pausenmomenten zudem deinen Blick immer mal wieder durch den Raum wandern, um sich von dem starken Fokus zu erholen und bewege deine Schultern und dein Handgelenk durch.
PS: Falls du auf die Website von Malte Spohr geschaut hast und dich die akuraten Linien eingeschüchtert haben – Er arbeitet mit einem Lineal und meist in mehreren Schichten. Da wir hier aber nur seine Grundtechnik für eine meditative Zeichenerfahrung übernehmen, empfehle ich für das vollkommene Erlebnis dringend bei der freien Handzeichnung zu bleiben.
*Thiele, C.: “Malte Spohr – Es gibt kein ‘außen’ mehr”, in Musuem Folkwang anlässlich der Ausstellung: “Zeichnung als Prozess. Aktuelle Positionen”, Kehrerverlag, 2008.
Falls du Lust hast, direkt weiter zu zeichnen, gibt es hier noch eine weitere Zeichenmeditation.